Vor einer Vielzahl an interessierten Fußballtrainern aus Oberfranken glänzte Ludwig Trifellner, ehemaliger Profi beim FC Bayern München, Torwarttrainerausbilder beim BFV und Vorsitzender der GFT Oberbayern, bei seiner Präsentation zum Thema „Modernes Torwarttraining“ im Weismainer Waldstadion am vergangenen Montag.

Für die Praxisdemonstration standen ein Keeper der B-Junioren des FC Coburg, den A-Junioren des FC Eintracht Bamberg sowie der ersten Herrenmannschaft des 1. FC Lichtenfels bereit. Gleich zu Beginn verdeutlichte der auch als Scout für den HSV tätige Fußballlehrer, wie wichtig ein ganzheitliches Torwarttraining ist. Welchen Stellenwert auch bei Torhütern die Ballschule hat, belegte er eindrucksvoll mit dem Hinweis, dass im heutigen Torwartspiel 80% der Aktionen der Torleute mit dem Fuß erfolgen. Dementsprechend erfolgte auch der Aufbau seiner Einheit. Einfachen Passübungen, bei denen im Übrigen immer auf eine beidfüßige Ausführung zu achten ist, folgten Übungen, um die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern sowie kombinierte Pass- und Fangübungen, welche zu Fang- und Schmeiß-Techniken hinführten.

Dabei blieben dem äußerst sympathischen Trainer selbst kleinste Detailfehler nicht verborgen, woraufhin er auch immer wieder unterbrach und die Torhüter in ihren Bewegungsabläufen korrigierte. Dies ist auch ein ganz elementarer Punkt im Torwarttraining, denn „um Fang- oder Sprungtechniken zu automatisieren bedarf es i. d. R. 3000 Wiederholungen. Um einen Keeper, der sich fehlerhafte Techniken angewöhnt hat wieder umzustellen, sind etwa 5000 – 6000 Wiederholungen notwendig“, so Trifellner.

Im anschließenden Theorieteil wurde den Anwesenden nochmals das Anforderungsprofil eines Torhüters erläutert. Dabei wurde sehr deutlich, dass diese Anforderungen weit über das „einfache“ Fangen von Bällen hinausgehen. Spitzentorhüter zeichnen demnach neben den physischen Eigenschaften, zu dem auch technische und taktische Fertigkeiten sowie mentale Stärke aus. Den Torhütern während eines Torwarttrainings immer wieder Rückmeldungen zu geben und korrigierend einzugreifen, um zu verhindern, dass sich suboptimale Bewegungsabläufe manifestieren, müsse eine elementare Aufgabe der Trainer sein, so der Ex-Profi abschließend. Nach knapp zweieinhalb Stunden ging so eine hochinteressante und rundum gelungene Veranstaltung zu Ende.

Im Zuge des Theorieteils wurde seitens des GFT-Vorstandsmitglieds Jochen Däumer außerdem das geplante neue Führungskonzept der GFT Oberfranken vorgestellt, welches von den Mitgliedern mit überwältigender Mehrheit verabschiedet wurde.

Im Anschluss lud der Vorsitzende Heinz Eger alle Anwesenden zur kommenden Jahreshauptversammlung am Freitag, den 13.10.2017, bei der auch Wahlen anstehen und der Fußballlehrer Bernd Stange als Star-Gast anwesend sein wird, ein.

Alexander Grau – GFT-Oberfranken Presse